Beten statt abtauchen - Bibel einfach erklärt (SN)
Gebet ist eine Form der Wachheit, die uns unserem inneren Fluchtinstinkt widerstehen lässt.
LUKASEVANGELIUM, KAPITEL 21, VERS 36:
«Seid also allezeit wachsam und betet, damit ihr die Kraft bekommt, all dem zu entrinnen, was geschehen wird, und vor den Menschensohn zu gelangen.»
Es ist der letzte Satz, den Jesus in der Öffentlichkeit sagt, bevor er verhaftet und hingerichtet wird. Zuvor warnt Jesus die Menschen davor, dass prächtige Bauwerke wie der Jerusalemer Tempel eines Tages zerstört werden, dass Menschen sich als Heilsbringer ausgeben werden, dass von Kriegen und Unruhen berichtet werden wird, von Erdbeben, Epidemien und Hungersnöten, dass es zu Verfolgung und Verrat kommen wird und dass Selbstverständlichkeiten wie die Sonne, der Mond und die Sterne erschüttert werden.
In Zeiten der Unsicherheit ist die Versuchung gross, sich von den eigenen Sorgen bestimmen zu lassen oder in einen Rausch abzutauchen. Gebet ist eine Form der Wachheit, nicht nur gegenüber dem, was sich auf unserem Planeten abspielt, sondern auch gegenüber dem inneren Geschehen, zum Beispiel gegenüber den Sorgen, die wir uns machen. Unser Herz von Sorgen bewusst zu entlasten und diese Sorgen dem für uns sorgenden Gott anzuvertrauen, nennt die Bibel Demut.
Eine Entlastung von Sorgen ist Seelsorge am eigenen Herzen. Diese Seelsorge befreit unseren Blick von der Nabelschau und schärft die Wahrnehmung unserer Umgebung.
Der Rausch ist ein Resultat unserer Suche nach guten Gefühlen. Er bringt eine Abstumpfung für die Realität mit sich und möglicherweise einen Kater. Gebet sorgt dann für gute Gefühle, wenn wir uns als von Gott geliebte Kinder wahrnehmen. Diese guten Gefühle stumpfen nicht ab, sondern machen uns feinfühliger für unsere Nächsten und geben uns die Kraft, uns den grossen Herausforderungen des Lebens zu stellen. So führt uns Gebet in eine grössere Wachsamkeit. Dieser Kraft des Gebets ist sich Jesus bewusst, sie ist sein Vermächtnis für all jene, die vor ihn gelangen möchten.
Andreas Werder aus Opfertshofen, Pfarrer in Lohn SH und Dorf ZH
Kolumne in den Schaffhauser Nachrichten
» Archiv der Bibelkolumnen
«Seid also allezeit wachsam und betet, damit ihr die Kraft bekommt, all dem zu entrinnen, was geschehen wird, und vor den Menschensohn zu gelangen.»
Es ist der letzte Satz, den Jesus in der Öffentlichkeit sagt, bevor er verhaftet und hingerichtet wird. Zuvor warnt Jesus die Menschen davor, dass prächtige Bauwerke wie der Jerusalemer Tempel eines Tages zerstört werden, dass Menschen sich als Heilsbringer ausgeben werden, dass von Kriegen und Unruhen berichtet werden wird, von Erdbeben, Epidemien und Hungersnöten, dass es zu Verfolgung und Verrat kommen wird und dass Selbstverständlichkeiten wie die Sonne, der Mond und die Sterne erschüttert werden.
In Zeiten der Unsicherheit ist die Versuchung gross, sich von den eigenen Sorgen bestimmen zu lassen oder in einen Rausch abzutauchen. Gebet ist eine Form der Wachheit, nicht nur gegenüber dem, was sich auf unserem Planeten abspielt, sondern auch gegenüber dem inneren Geschehen, zum Beispiel gegenüber den Sorgen, die wir uns machen. Unser Herz von Sorgen bewusst zu entlasten und diese Sorgen dem für uns sorgenden Gott anzuvertrauen, nennt die Bibel Demut.
Eine Entlastung von Sorgen ist Seelsorge am eigenen Herzen. Diese Seelsorge befreit unseren Blick von der Nabelschau und schärft die Wahrnehmung unserer Umgebung.
Der Rausch ist ein Resultat unserer Suche nach guten Gefühlen. Er bringt eine Abstumpfung für die Realität mit sich und möglicherweise einen Kater. Gebet sorgt dann für gute Gefühle, wenn wir uns als von Gott geliebte Kinder wahrnehmen. Diese guten Gefühle stumpfen nicht ab, sondern machen uns feinfühliger für unsere Nächsten und geben uns die Kraft, uns den grossen Herausforderungen des Lebens zu stellen. So führt uns Gebet in eine grössere Wachsamkeit. Dieser Kraft des Gebets ist sich Jesus bewusst, sie ist sein Vermächtnis für all jene, die vor ihn gelangen möchten.
Andreas Werder aus Opfertshofen, Pfarrer in Lohn SH und Dorf ZH
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